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Chemie-Geschichte

Marggraf, Andreas Sigismund
(1709-1782)

Kurzbiografie

Chemiker, Mediziner, Metallurg, Pharmazeut
03.03.1709 (Berlin) - 07.08.1782 (Berlin)
Wirkungsorte: Berlin, Freiberg/Sa.


Marggraf war 1753 Begründer und erster Leiter des Chemie-Labo­ratoriums der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Er führte umfangreiche Untersuchungen zum Phosphor durch, beschrieb als Erster die Darstellung von Kaliumcyanid, unterschied Natrium und Kalium auf Grund der Flammenfärbung und entdeckte im Alaun das Aluminiumoxid.

Sein herausragendes Verdienst war 1747 die Entdeckung des Zucker­gehalts in der Runkelrübe. Damit waren die Voraussetzungen zur Züchtung der Runkelrübe und zur Entwicklung der Rübenzucker­fabri­kation geschaffen, die später von F. C. Achard zur Produktionsreife entwickelt wurde.

Marggraf studierte Chemie und Pharmazie in Berlin. Nach Studien­aufenthalten in Frankfurt/M. und Straßburg sowie einem Medizin­studium in Halle/S. war er bis 1734 an der Bergakademie Freiberg als Chemiker und Metallurg tätig, ehe er 1735 nach Berlin zurückkehrte.


Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1709 - (03.03.) Andreas Sigismund Marggraf wird in Berlin als Sohn des Apothekers Henning Christian Marggraf (1680-1754) und der Anna Martha Kellner (1685-1752) geboren
  • seinem Vater gehört seit 1707 in Berlin die Apotheke in der Spandauer Straße, Ecke Probststraße (später "Simons Apotheke", 1880 als Apotheke "Zum Bären" an Klaproth)
  • pharmazeutische Ausbildung bei seinem Vater
  • 1725 - "Darstellung des Phosphors aus einem Gemisch von drei Teilen grob zerriebenen Sandes und einem Teile bis zur Konsistenz eines Extraktes abgedampften Urins"
  • 1725 - Ausbildung in der königlichen Hof-Apotheke bei Caspar Neumann (1683-1737), Hofapotheker und Professor am Collegium Medico-Chirurgicum, gilt als einer der ersten deutschen Apotheker, der die Pharmazie als Wissenschaft begriff
  • 1731 - in Frankfurt am Main bei Apotheker Rösler
  • 1733 - bei Johann Jacob Spielmann (1695-1740) in der Straß­burger Hirsch-Apotheke
  • anschließend an der Universität Halle beim Mediziner Friedrich Hoffmann (1660-1742) und dessen Schüler Johann Juncker (1679-1759)
  • 1734 - mineralogische und metallurgische Studien bei Johann Friedrich Henckel (1679-1744) im sächsischen Freiberg
  • 1735 - Rückkehr nach Berlin in die väterliche Apotheke, widmet sich nebenher seinen chemischen Studien
  • 1738 - Marggraf wird Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften (ab 1744 Akademie der Wissenschaften zu Berlin)
  • 1747 - Marggraf gelingt die Isolierung des Zuckers aus ver­schiedenen Pflanzen - die technische Umsetzung bleibt aber seinem Schüler und Nachfolger Franz Karl Achard vorbehalten
  • 1749 - gewinnt Ameisensäure durch Destillation von Ameisen
  • 1753 - übernimmt die Leitung des für ihn eingerichteten chemischen Laboratoriums der Akademie, bezieht eine Amtswohnung im Gebäude der Akademie
  • 1754 - Nachweis der Verschiedenheit von Ton- und Kalkerde
  • 1760 - Direktor der Physikalischen Klasse der Akademie
  • 1761 bzw. 1767 - seine "Chymischen Schriften" erscheinen in zwei Teilen
  • 1782 - (07.08.) Andreas Sigismund Marggraf stibt im Alter von 73 Jahren in Berlin an "Entkräftung"
     
  • Lehrer:
    • sein Vater Henning Christian Marggraf, Apotheker in Berlin
    • Caspar Neumann (1683-1737), Hofapotheker, Professor am Collegium Medico-Chirurgicum, gilt als einer der ersten deutschen Apotheker, der die Pharmazie als Wissenschaft begriff
    • Apotheker Rösler in Frankfurt am Main
    • Johann Jacob Spielmann (1695-1740), Straßburger Hirsch-Apotheke
    • Mediziner Friedrich Hoffmann (1660-1742) und dessen Schüler Johann Juncker (1679-1759) an der Universität Halle
    • Johann Friedrich Henckel (1679-1744), Mineraloge und Metallurge im sächsischen Freiberg
  • Schüler/Mitarbeiter:
  • sonstige Bezüge zu anderen Chemikern:

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Andreas Sigismund Marggraf (1709-1782)
Andreas Sigismund Marggraf
(1709-1782)

 

Quellen (genutzt)

Literatur (Auswahl)

  • Achard, F.C.: Anleitung zum Anbau der zur Zuckerfabrication anwendbaren Runkelrüben und zur vortheilhaften Gewinnung des Zuckers aus denselben, in: Die beiden Grundschriften der Rübenzuckerfabrikation. Hrsg. von Edmund O. von Lippmann (Ostwald‘s Klassiker der exakten Wissenschaften, 159) Leipzig 1907, S. 14-67
  • Dann, G.E.: Deutsche Apothekerfamilien. XI. Die Familien Marg­graf und Blell, in: Pharmazeutische Zeitung 82 (1937), 337-342
  • Dann, G.E.: Beitrag zur Geschichte der Apotheke in Osterburg in der Altmark, in: Pharmazeutische Zeitung 81 (1936), 1284-1285
  • Dann, G.E.: 200 Jahre Rübenzucker, in: Pharmazeutische Zei­tung 83 (1947), 368-372
  • Der Anteil der 700jährigen Reichshauptstadt an der Entwick­lung der Chemie, in: Pharmazeutische Zeitung 82 (1937), 593
  • Engel, Michael: Andreas Sigismund Marggraf, Pharmazeut und Chemiker. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 16, 1990, S.165-167
  • Marggraf, A.S.: Chymische Schriften. 1. Theil. Berlin 1761
  • Marggraf, A.S.: Chymische Versuche, einen wahren Zucker aus verschiedenen Pflanzen, die in unseren Ländern wachsen, zu ziehen, in: Die beiden Grundschriften der Rübenzuckerfabrika­tion. Hrsg. von Edmund O. von Lippmann (Ostwald‘s Klassiker der exakten Wissenschaften, 159) Leipzig 1907, S. 1-13
  • Schümann, Ch.: Der Anteil deutscher Apotheker an der Entwick­lung der technischen Chemie zwischen 1750 und 1850, Berlin, Bern, New York u.a. 1997, S. 269-305
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Diese Seite wurde erstellt am 14.11.2006