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Chemie-Geschichte

Haber, Fritz

Kurzbiografie

Nobelpreis für Chemie 1918
Chemiker
09.12.1868 (Breslau) - 29.01.1934 (Basel)
Wirkungsorte: Berlin, Karlsruhe

Ab 1904 entwickelte Haber eine Methode zur Herstellung von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff. Auf der Basis von Habers Grundlagenforschungen entwickelte C. Bosch für die BASF eine industrielle Ammoniak-Synthese. Über 80 Prozent des Welt­ammoniak­bedarfs werden auch heute noch nach dem Haber‑Bosch-Verfahren synthetisiert. Wegen der außerordentlichen Bedeutung der Ammo­niaksynthese zur Herstellung von Düngemitteln wurde ihm der Nobel­preis für Chemie 1918 zugesprochen. Er gilt aber auch als Vater des Giffgaskrieges und stand 1918 auf einer Liste der auszuliefernden Kriegsverbrecher.

Haber studierte u. a. in Berlin. Nach seinem Studium war er Mitar­beiter verschiedener chemischer Fabriken, bis er 1894-1896 an der Technischen Hochschule Karlsruhe mit Arbeiten über die Zersetzung und Verbrennung von Kohlenwasserstof­fen beschäftigt war und 1898 zum Professor für Technische Chemie in Karlsruhe ernannt wurde. 1911-1933 leitete er das Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie und Elektrochemie in Berlin (heute Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft). Er wurde als Jude 1933 zur Aufgabe seiner Position gezwun­gen und verließ daraufhin Deutschland.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


Biografische Notizen

  • eine ausführliche Chronologie finden Sie beim Deutschen Historischen Museum, Berlin: "Fritz Haber"
     
  • 1886-91 - Chemiestudium bei Bunsen in Heidelberg, A.W. Hofmann an der Universität Berlin und bei Liebermann an der TH Charlottenburg, bei dem er 1891 promovierte
  • 1894-1911 - Assistenz und Lehre an der TH Karlsruhe
  • 1901 - Hochzeit mit der frisch promivierten Chemikerin Clara Immerwahr in Breslau
  • 1908 - Entdeckung eines Verfahrens zur zur Stickstoffbindung durch Synthese von Wasser- und Luftstickstoff zu Ammoniak, das 1909 von Bosch (BASF) industriell umgesetzt werden kann ("Haber-Bosch-Verfahren") und während des 1. Weltkriegs - hoher Bedarf an Stickstoff für Spreng- und Düngemittel, aber Einfuhrsperren - großindustriell durchgesetzt wird
  • 1911-33 - Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physika­lische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem
  • 1914 - H. wird in der Kriegsrohstoffabteilung mit der großtech­nischen Durchführung der Ammoniaksynthese betraut, ab Ende 1914 arbeitet er u.a. an der Entwicklung von Gaskampfstoffen als Leiter der "Zentralstelle für Fragen der Chemie" im Kriegsministerium
  • 1915 - H. überwacht persönlich den ersten Gasangriff bei Ypern; wahrscheinlich aus Protest dagegen erschießt sich am 2. Mai Habers Frau Clara mit dessen Dienstwaffe
  • nach Kriegsende wird von den Alliierten Habers Auslieferung als Kriegsverbrecher verlangt
  • 1918 - Nobelpreis für Chemie "für die Synthese von Ammoniak aus dessen Elementen" (1919 zugesprochen)
  • 1920-26 - Experimente zur Gewinnung von Gold aus Meer­wasser, zur Begleichung der Kriegsreparationen
  • 1925 - H. ist seit der Gründung im Aufsichtsrat der I.G. Farben
  • 1933 - Habers jüdische Abstammung (er war 1893 konvertiert) zwingt ihn unter der NS-Herrschaft zur Niederlegung der Leitung seines Instituts, Emigration nach Cambridge
  • 1934 - Krankheit, Tod bei einem Zwischenstopp in Basel

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Quellen

Literaturauswahl

  • Fritz Haber in seiner Korrespondenz mit Wilhelm Ostwald sowie in Briefen an Svante Arrhenius, Berlin, ERS-Verl., 1997
  • Haber, Fritz: Aus Leben und Beruf, Berlin, 1927
  • Haber, Fritz: Briefe an Richard Willstätter, Berlin, Verl. für Wiss.- und Regionalgeschichte Engel, 1995
  • Hahn, Ralf: Gold aus dem Meer, Berlin, Verl. für Geschichte der Naturwiss. und der Technik, 1999
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Haber, Fritz (1868-1934)
Haber, Fritz
(1868-1934)
       
   
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Diese Seite wurde erstellt am 17.04.2007