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Chemie-Geschichte

Erdmann, Hugo Wilhelm Traugott

Kurzbiografie

Chemiker
08.05.1862 (Preußisch-Holland/Ostpreußen) - 25.06.1910 (Berlin*)
Wirkungsorte: Berlin, Halle/S.

[*Hinweis zum Todesort: Diverse andere Quellen nennen die Müritz (Mecklenburg) nach einem Bootsunfall.]

H. Erdmanns fachliches Spektrum ist weit gefächert. Hervorzuheben sind die Synthese des 1-Naphthols (1882) und die Thiophen-Synthese (1885) aus Bernsteinsäure und Phosphorsulfid, bekannt als Volhard-Erdmannscher Thiophen-Ringschluss. Er prägte den Begriff Edelgase.

Erdmann studierte in Halle/S., München und Straßburg, wo er 1883 promovierte. Danach ging er nach Halle/S., wurde 1885 Privatdozent und 1894 Professor für Angewandte Chemie. Seit 1889 betrieb er mit seinem Bruder E. Erdmann ein Privatlabor. 1901 berief ihn die Techni­sche Hochschule Berlin zum Professor für Chemie.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1862 - (08.05.) Hugo Erdmann wird als Sohn des Superinten­denten Hermann E. und der Rosa Angelica, geb. Hoppe (Schwester des Chemikers Felix Hoppe-Seyler), im ostpreußischen Ort Preußisch-Holland (heute: Paslek, Polen) geboren
  • zunächst wird er wie sein Bruder Ernst privat vom Vater unterrichtet, erst nach der Versetzung des Vaters besuchte er das Gymnasium in Tilsit und legte 1879 die Reifeprüfung ab
  • ab 1879 - E. studiert Naturwissenschaften, vor allem Chemie und Mathematik in Halle, München und Straßburg (hier ist sein Onkel Felix Hoppe-Seyler Ordinarius für physiologische Chemie)
  • 1882 - E. gelingt die Synthese des 1-Naphthols
  • 1883 - Promotion an der Universität Straßburg mit "Condensa­tionen und Metamorphosen der Phenolcrotonsäure"
  • 1883 - Erster Assistent am chemischen Laboratorium der Universität Halle unter dem Direktor des Chemischen Instituts Jacob Volhard (Schüler von Liebig, Bunsen und Hofmann; 1834-1910)
  • 1885 - Thiophen-Synthese (1885) aus Bernsteinsäure und Phosphorsulfid, bekannt als Volhard-Erdmannscher Thiophen-Ringschluss
  • 1885 - Habilitation, Privatdozent
  • 1889 - Gründung eines privaten Laboratoriums gemeinsam mit seinem Bruder, dem Chemiker Ernst Erdmann
  • 1891 - Veröffentlichung: Anleitung zur Darstellung Chemischer Präparate
  • 1894 - Professor für Angewandte Chemie
  • 1894 - Veröffentlichung mit Adolf Bender: Chemische Präparatenkunde
  • 1898 - Veröffentlichung: Lehrbuch der anorganischen Chemie
  • 1900 - das Labor der Gebrüder Erdmann wird der Universität Halle angegliedert, Hugo bleibt zunächst dessen Leiter
  • 1901 - Ruf auf eine ordentliche Professur für anorganische Chemie an der TH Charlottenburg
  • 1905 - E. veröffentlicht mit Paul Köthner (1870-1932) ein Lehr­buch der anorganischen Chemie "Naturkonstanten in alphabeti­scher Ordnung: Hilfsbuch für chemische und physikalische Rechnungen"
  • 1908 - Erdmann erhebt "Patentansprüche auf die Verwendung von überhitztem Wasserdampf als Füllgas für Luftfahrzeuge und auf jegliches Füllgas, welches aus Dampf und der Beimen­gung von anderen Gasen und Gasgemischen besteht" (Quelle: Festo AG ..., vgl. Quellen)
     
  • Erdmann las an der Universität Halle vorwiegend physikalische und technische Chemie, trotzdem widmete er sich in seinem Privatlabor zunächst der organischen Chemie; ihm gelangen verschiedene Synthesen, u.a. das Alpha-Naphtol und Thiophen, E. war auch wesentlich an der Entwicklung der organischen Farbstoffchemie beteiligt, förderte die Acetylen-Anwendung und beschäftigte sich mit der Prüfung der Trinkwasserqualität
  • im anorganischem Bereich widmete sich Erdmann der Analyse seltener Erden und verflüssigter Luft, prägte dabei den Begriff Edelgase
  • zur Bestimmung der Atomgewichte setzte E. H=1, was er auch in seinem Nachschlagewerk "Naturkonstanten ..." beibehielt
  • mehrere Studienreisen führen ihn zu Gold- und Ölvorkommen in Alaska und Asien, speziell Sibirien, China und Kaukasus
     
  • 1910 - (25.06.) Hugo Erdmann stirbt 48-jährig bei einem Bottsunfall in der mecklenburgischen Müritz

Beziehungen zu anderen Persönlichkeiten

Lehrer:
Schüler/Mitarbeiter:
  • Paul Köthner (1870-1932; vgl. Links)
sonstige Bezüge:
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Quellen (genutzt)

Literatur

  • Fittig, Rudolph u. Erdmann Hugo: Synthese des α-Naphtols, in: Volume 16 Issue 1 , P. 43-44 (Januar-Juni 1883)
  • Erdmann, Hugo: Anleitung zur Darstellung Chemischer Präparate: ein Leitfaden für den Praktischen Unterricht in der Anorganischen Chemie, H. Bechhold Verlag, Frankfurt/M. 1891
  • Bender, Adolf u. Erdmann, Hugo: Chemische Präparatenkunde: Anleitung zur Darstellung organischer Präparate, F. Enke Verlag, Stuttgart 1894
  • Erdmann, Hugo: Lehrbuch der anorganischen Chemie, Verlag F. Vieweg, Braunschweig 1898
  • Erdmann, Hugo u. Köthner, Paul: Naturkonstanten in alphabetischer Ordnung: Hilfsbuch für chemische und physikalische Rechnungen, Verlag J. Springer, Berlin 1905
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Diese Seite wurde erstellt am 01.06.2010