Logo ChemieFreunde Erkner e.V. Julius Rütgers und historische Teile seines Werks in Erkner Das berühmte Hitze-Druck-Patent Baekelands - die Geburtsurkunde des Kunststoff-Zeitalters - eine der Grundlagen moderner Technik Leo Hendrik Baekeland und sein Bakelizer
Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V.

Chemie-Geschichte

Erdmann, Ernst Immanuel

Kurzbiografie

Chemiker
12.02.1857* (Altfelde/Westpreußen) - 17.08.1925 (in Schweden)
Wirkungsorte: Berlin, Halle/S.

[*Hinweis zum Geburtstag: Andere Quellen nennen den 27. Februar 1857.]

E. Erdmann entdeckte 1888 die Verwendbarkeit von p-Phenylendia­min als Haar- und Pelzpflegemittel. 1901 nahm er eine Anlage zur Herstellung flüssiger Luft in Betrieb. In diesem Rahmen forschte er über das Verhalten von Stoffen bei niedrigen Temperaturen. Weiter arbeitete er an einer Theorie der Entstehung der Salzlagerstätten, wobei er mit dem Nachweis des Iodgehalts den maritmen Ursprung des Salzes in Mitteldeutschland nachweisen konnte. Er zeigte beson­deres Interesse an der Erforschung der Braunkohle und wurde 1917 Gründer und Geschäftsführer des Halleschen Verbandes für die Erforschung der mitteldeutschen Bodenschätze und ihrer Verwertung. Er gilt als der Erfinder des Polycolor, des ersten fabrikmäßig hergestellten Haarfärbemittels.

Erdmann studierte zunächst in Berlin, dann in Heidelberg und Straß­burg, wo er 1881 promovierte. 1883 ging er zur Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation zu Berlin (Agfa) und war dort in der Forschung tätig. 1889 gründete er mit seinem Bruder H. Erdmann in Halle/S. ein Privat­laboratorium für Chemisch-Technische Arbeiten. Nach erfolgreicher Habilitation wurde Erdmann 1902 die Leitung des Instituts für Techni­sche Chemie der Universität Halle/S. übertragen.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


Sie sind herzlich eingeladen mitzuwirken. Haben Sie Ideen zur Erweiterung oder Änderung unserer Sammlungen oder Forschungen? Dann lassen Sie uns das wissen. Nutzen Sie z. B. unser Diskussions-Forum oder eine unserer Veranstaltungen. Oder schicken Sie uns einfach eine E-Mail.


Lesen Sie weiter:

Link Biografische Notizen
Link Quellen + Literatur
Link Interessante Links
Link Chemie in Berlin und Brandenburg
   


Ernst Erdmann
(1857-1925)

 

Biografische Notizen

  • 1857 - (12. oder 27.02.) Ernst Erdmann wird als Sohn des Superinten­denten Hermann E. und der Rosa Angelica, geb. Hoppe (Schwester des Chemikers Felix Hoppe-Seyler), im westpreußischen Altfelde (heute: Stare Pole, Polen) geboren
  • zunächst wird er wie dann auch sein Bruder Hugo privat vom Vater unterrichtet
  • ab 1873 - besucht E. die Secunda des Gymnasiums in Hohen­stein (wahrscheinlich das heutige Olsztynek, in dem 1847 das einzige Gymnasium in einhundert Kilometer Umkreis gegründet wurde), das Abitur legt er in Tilsit ab
  • Studium der Naturwissenschaften, insbesondere Chemie, an der Universität Berlin
  • 1877 - Wechsel nach Heidelberg zu Robert Bunsen (1811-1899)
  • ca. 1878 - nach Straßburg (hier ist sein Onkel Felix Hoppe-Seyler Ordinarius für physiologische Chemie)
  • 1879/80 - Militärdienst bei einem Infanterieregiment als einjährig Freiwilliger
  • 1881 - Promotion an der Universität Straßburg mit einer Arbeit über die Einwirkung von Schwefelsäure auf Zimtsäure
  • bis 1883 - Assistent am Chemischen Universitätslaboratorium bzw. Chemiker im Versuchslabor
  • 1883 - Leiter eines Betriebes der Aktiengesellschaft für Anilin­fabrikation (Agfa) in Berlin
  • 1888 - entdeckt die Verwendbarkeit von p-Phenylendia­min als Haar- und Pelzpflegemittel
  • 1889-1902 - Leitung des gemeinsam mit seinem Bruder Hugo Erdmann gegründeten chemischen Privatlaboratoriums in Halle
  • 1900 - das Labor der Brüder Erdmann wird als provisorisches Laboratorium für angewandte Chemie der Universität Halle angegliedert und später zu einem regulären Universitäts­institut ausgebaut
  • 1901 - E. nimmt eine Anlage zur Herstellung flüssiger Luft in Betrieb und untersucht Stoffe bei niedrigen Temperaturen
  • 1902 - Promotion und Habilitation an der Universität Halle, Leitung des Instituts für Technische Chemie
  • 1907 - E. veröffentlicht "Die Chemie der Braunkohle" und "Die Chemie und Industrie der Kalisalze"
  • 1908 - Professur an der Universität Halle
  • 1913 - ordentlicher Honorarprofessor
  • 1916 - E. erhält für seine ehrenamtliche Begutachtung von Druckschriften (eine Art Kriegs-Zensur?) das Verdienstkreuz für Kriegshilfe
  • 1917 - Mitgründer und Geschäftsführer des Halleschen Verban­des für die Erforschung der Mitteldeutschen Bodenschätze und ihrer Verwertung
  • 1922 - Emeritierung
     
  • Erdmann untersuchte viele nutzbare organische Riechstoffe, entdeckte u.a. die Ester des Jasminblütenöls
  • seine Analysen von Destillationsprodukten der Zellulose und Braunkohle sowie die Ermittlung der Zusammensetzung der Kalisalzlagerstätten der Provinz Sachsen waren von wirtschaft­licher Bedeutung
  • weiterhin forschte er zu Farbstoffen und erweiterte die Metho­dik der Gasanalyse
  • E. gilt als der Erfinder des Polycolor, des ersten fabrikmäßig hergestellten Haarfärbemittels
  • E. besaß diverse Patente zur Herstellung von bitumösen Teeren und Mineralölen
     
  • 1925 - (17.08.) Ernst Erdmann stirbt 68-jährig bei einer Reise nach Schweden

Beziehungen zu anderen Persönlichkeiten

Lehrer:
  • Robert Bunsen (1811-1899; vgl. Links)
Schüler/Mitarbeiter:
sonstige Bezüge:
nach oben

Quellen (genutzt)

Literatur

  • Erdmann, Ernst: Erzeugung hoher Vakua für chemische und physikalische Zwecke, in: Angew. Chem., Volume 17 Issue 19, P. 609-640 (6. Mai 1904)
  • Erdmann, Ernst: Die Chemie der Braunkohle, Halle a.S. 1907
  • Erdmann, Ernst: Die Chemie und Industrie der Kalisalze, in: Deutschlands Kalibergbau. Festschrift zum X. Deutschen Bergmannstage zu Eisenach 1907, Berlin 1907
  • Erdmann, Ernst: Die Entstehung der Kalisalzlagerstätten. Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Verhandlungen der 79. Versammlung zu Dresden. Zweiter Teil, Leipzig 1908
  • Erdmann, Ernst: Über das Vorkommen von Jod in Salzminera­lien, in: Angew. Chem., Volume 23 Issue 8, P. 337-384 (25. Februar 1910)
  • Erdmann, Ernst: Teerbildner der Sächs.-Thüring. Schwelkohle, in: Angew. Chem., Volume 34 Issue 53, P. 297-348 (5. Juli 1921)
  • Erdmann, Ernst (Hg.), Dolch, Moritz: Die Chemie der Braunkohle (Die deutsche Braunkohlenindustrie Band III), Halle/S. ²1927
nach oben

Interessante Links

 
       
   
zurückzurück   nach oben nach oben   
 
       
 

 
© ChemieFreunde Erkner e. V.
 
Diese Seite wurde erstellt am 15.06.2010