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Eggert, John (Emil Max)
Kurzbiografie
Chemiker, Mathematiker, Physiker
01.08.1891 (Berlin) - 29.09.1973 (Zürich¹)
Wirkungsorte: Berlin, Wolfen, Zürich
Eggert leistete wegweisende Forschungen insbesondere zur Thermodynamik, Reaktionskinetik, Fotochemie, Fotophysik und der wissenschaftlichen Fotografie. Er publizierte die "Einführung in die Röntgenphotographie" und das "Lehrbuch der physikalischen Chemie in elementarer Darstellung". Er gilt als Vater der wissenschaftlichen Fotografie.
Eggert studierte Chemie, Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule Charlottenburg in Berlin und promovierte 1914 zum Dr. phil.
Er arbeitete daraufhin als Professor und Leiter des Photochemischen Labors der Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation zu Berlin (Agfa). Eggert begründete und leitete 1928-1945 das wissenschaftliche Zentrallabor der Filmfabrik Wolfen.
1947-1961 lehrte er als Professor für Fotografie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und wurde 1963 Präsident des International Committee on the Science of Photography. Seit 1971 wird der John-Eggert-Preis für Bildwissenschaften verliehen.
Quelle: Chemiker
von A-Z ...
Anmerkung:
¹ Nach anderen Angaben ist Eggert in Basel bzw. in Muttenz (bei Basel)
gestorben.
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Biografische Notizen
- 1909-12 - Studium der Chemie, Physik und Mathematik in Berlin
- 1913-21 - Vorlesungsassistent bei W. Nernst am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Berlin
- 1914 - Promotion "Über die Absorptionsgeschwindigkeiten von Wasserstoff und Sauerstoff durch Metallsalzlösungen" bei W. Nernst
- 1921 - heiratet die Chemikerin Margarethe Ettisch
- 1921 - in Berlin erscheint Eggerts "Einführung in die Röntgen-Photographie" in 1. Auflage und wird zu einem Standardwerk
- 1921-24 - Privatdozent an der TH Berlin
- 1921-28 - Leiter des "fotochemischen Labors" der Agfa in Berlin
- 1924-37 - außerord. Prof. an der TH Berlin
- 1926 - Eggerts "Lehrbuch der physikalischen Chemie in elementarer Darstellung", mit zahlreichen Auflagen ebenfalls ein Standardwerk
- 1928-45 - Begründer und Leiter des "wissenschaftlichen Zentrallabors" der Agfa in Wolfen
- 1929 - Gründungsinitiator der Deutschen Gesellschaft für Technische Röntgenkunde
- 1936 - am 17. Oktober stellt er als Leiter der Wissenschaftl. Abteilung der Filmfabrik Wolfen in Berlin den Agfacolor-Neu-Film vor, den ersten praktikablen Farbfilm der Welt
- 1937 - Entzug der Lehrberechtigung aufgrund der jüdischen Abstammung seiner Frau
- 1946-47 - außerord. Prof. an der Eidgenössischen Hochschule (ETH) Zürich
- 1947-61 - ord. Prof. an der ETH Zürich, Leitung des Fotograf. Instituts, das er zu einem Zentrum der internationalen Lehre und Forschung entwickelt
- 1971 - Stifter des John-Eggert-Preises für Bildwissenschaften
- 1973 - John Eggert stirbt am 29.9., verschiedene Angaben zum Todesort: Zürich, Basel, bzw. Muttenz (bei Basel)
- zahlreiche internationale Ehrungen, z.B.:
- 1950 - Dr. h.c. der Techn. Hochschule Karlsruhe
- 1961 - Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker
- 1963 - Präs. des International Committee on the Science of Photography
- 1964 - Ehrendoktor der Freien Universität Berlin
- Begründungen für die Vergabe von Ehrenpromotionen an der FU Berlin am 29.2.1964 (Auszug):
"dem hervorragenden Forscher, der in bahnbrechenden Arbeiten die Wissenschaft und Technik der photochemischen und photographischen Prozesse entscheidend gefördert hat, sowie dem erfolgreichen akademischen Lehrer, der auch durch sein weltbekanntes Lehrbuch Generationen von Studenten mit der physikalischen Chemie vertraut gemacht hat."
Quelle: FU Berlin
Quellen
Literatur
- Berichte der Bunsen-Gesellschaft. Zeitschrift für Elektrochemie zu John Eggert:
- 60 Jahre, von P. Günther, 55, 341 (1951)
- 70 Jahre, von G. M. Schwab, 65, 491 (1961)
- 80 Jahre, von H. Gerischer, 75, 724 (1971)
- 100. Geburtstag, von W. D. Bilke, mit Werkverz., Vol. 96, S. 1066 (1992)
Interessante Links
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