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Willstätter, Richard
Kurzbiografie
Nobelpreis für Chemie 1915
Chemiker
13.08.1872 (Karlsruhe) - 03.08.1942 (Muralto/Schweiz)
Wirkungsorte: Berlin, München, Zürich
Willstätter gehörte zu den Begründern der modernen Biochemie. Seine Arbeitsgebiete waren die pflanzlichen Alkaloide und Blütenfarbstoffe, deren Strukturaufklärung und Wege zur Synthese, die Assimilation der Kohlensäure und die Enzymforschung.
1915 erhielt er den Nobelpreis für seine Untersuchungen über Farbstoffe im Pflanzenreich, insbesondere über Chlorophyll.
Willstätter studierte Chemie an der Technischen Hochschule und der Universität München. Nach der Promotion 1884 wurde er Privatassistent bei A. v. Baeyer.
Er war ab 1902 Professor an der Universität München und ab 1905 am Polytechnikum Zürich. 1912 übernahm er die Leitung der Organischen Abteilung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie in Berlin-Dahlem, gleichzeitig wurde er Professor an der Universität Berlin.
1916 kehrte er als Professor an die Universität München zurück, wo er 1934 [?] wegen der antisemitischen Haltung des Lehrkörpers vom Lehrstuhl zurücktrat und sich dann als freier Mitarbeiter seinen Forschungen widmete.
Willstätter emigrierte 1939 in die Schweiz.
Quelle: Chemiker
von A-Z ...
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Biografische Notizen
- 1890-1905 - Universität München, ab 1890 Studium bei Adolf von Baeyer
- 1894 - Promotion bei Alfred Einhorn (1856-1917) in München über die Struktur des Cocains
- 1896 - Habilitation, Dozent
- 1902 - ausserordentlicher Professor für Chemie, Nachfolger Thieles
- 1905-1912 - ETH Zürich, Lehrstuhl für allgemeine Chemie
- 1912 - Berlin, Universität und Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie
- 1914 - Mitglied der Berliner Akademie
- 1915 - Nobelpreis für Chemie für "Untersuchungen der Farbstoffe im Pflanzenreich, vor allem des Chlorophylls"
- 1916 - München, Nachfolger von A. v. Baeyer
- 1919/20 - Ruf als Nachfolger E. Fischers nach Berlin lehnt er ab
- 1924 - Willstätter tritt zurück (u. a. wegen antisemitischer Vorfälle in München), freier Mitarbeiter in der chemischen Industrie
- 1939 - Flucht vor der Gestapo in die Schweiz
Quellen (genutzt)
Literatur
- Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der
Akademiebibliothek:
Richard Martin Willstätter
- Litten, Freddy: Der Rücktritt Richard Willstätters 1924/25 und seine Hintergründe. Ein Münchener Universitätsskandal?; München 1999. (Kurzbeschreibung)
- Willstätter, Richard: Aus meinem Leben, Weinheim 1973.
Interessante Links
- Ukrow, Rolf: Nobelpreisträger Eduard Buchner (1860-1917). Ein Leben für die Chemie der Gärungen und - fast vergessen - für die organische Chemie, phil. Diss., Berlin 2004. - Hier auch ausführliche Informationen zur Diskussion der Nachfolge Baeyers in München!
- Website des Nobelpreiskommitees zu R. Willstätter:
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Willstätter, Richard
(1872-1942)
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