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Baekeland-Tag 2011Kurzfassungen der VorträgeBioraffinerien und neue Technologie zur Produktion von PolylactidProf. Birgit Kamm Ein nachhaltiges ökonomisches Wachstum erfordert sichere Rohstoffressourcen für die industrielle Produktion. Während sich die Energiewirtschaft auf verschiedene alternative Quellen wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse, anstelle fossiler, begrenzter Ressourcen stützen kann, ist die materielle Stoffwirtschaft im wesentlichen auf die Biomasse, insbesondere auf die pflanzliche Biomasse angewiesen. An die stoffwandelnde Industrie aber auch an die Forschung und Entwicklung werden besondere Anforderungen hinsichtlich Rohstoff- und Produktlinieneffizienz sowie Nachhaltigkeit gestellt. Ein Schlüssel für den Zugang zu einer integrierten Produktion von Nahrungsmitteln, Futtermitteln, Chemikalien, Werkstoffen, Gebrauchsgütern und Kraftstoffen der Zukunft wird die Entwicklung von Bioraffinerien sein [1]. Bioraffinerien vereinen die notwendigen Technologien zwischen den biologischen Rohstoffen und den industriellen Zwischen- und Finalprodukten. Im Poster werden die Bioraffinerie-Systeme vorgestellt, wobei das Hauptaugenmerk auf präkursorhaltigen Biomassen unter Bevorzugung der Kohlenhydratlinie und hier insbesondere auf die Plattformchemikalie Milchsäure gerichtet sein wird. Eine neuartige Synthese von Polylactid direkt im Anschluss an das Milchsäurefermentationsregime wird präsentiert sowie ein Demonstrationsvorhaben zur Primärfraktionierung von Grünen Biomassen zur Produktion von Proteinen, Fermentationsmedien (für Milchsäure, Organische Lactate) und Futtermitteln wird vorgestellt [2]. [1] Kamm, B.; Gruber, P.R.; Kamm, M.; Biorefineries-Industrial Processes and Products, ULLMANN’S
ENCYCLOPEDIA OF INDUSTRIAL CHEMISTRY, 7th ed. WILEY-VCH, 2007 |
Kurzfassung des Vortrags von :
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Stoffliche Nutzung von Organosolv-Lignin
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Kunststoffe in der Möbelgestaltung:
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Resopal – Die OberflächeGerd Ohlhauser – Designer bei Resopal Schon zwischen 1907 und 1909 hatte der belgische Chemiker Hendrik Leo Baekeland beobachtet, dass die harzähnliche Verbindung aus Phenol und Formaldehyd bei Erwärmung schmilzt, eine Zeit lang plastisch und damit unter Druck formbar bleibt, und dann unter gleichbleibenden äußeren Bedingungen unter Hitze und Druck durch chemische Umwandlung in den festen Aggregatzustand übergeht. Zeitgleich entwickelte aber auch die Hermann Römmler AG in Spremberg und Berlin dieses Verfahren und besaß dadurch seit 1919 ein lizenzfreies Mitbenutzungsrecht am Patent Baekelands. Das von ihr am 19. Dezember 1930 angemeldete Resopal-Patent modifizierte in wesentlichen Teilen das Bakelite-Patent Baekelands. Gegenüber dem dunkelfarbigen Bakelit ließ sich die neue, wasserklare Lösung mit Farbstoffen auch hellfarbig einfärben. „Gegenstand der Erfindung“, so die Patenschrift, „ist die Herstellung von Kondensationsprodukten aus Thioharnstoff oder Gemischen von Thioharnstoff und Harnstoff mit Formaldehyd, die mit besonderem Vorteil als Klebe- und Tränkungsmittel für die Herstellung von geschichteten Materialien ... Verwendung finden können.“ Der Vortrag beleuchtet die weitere Geschichte des Werkstoffs, der seither die Moderne und das Erscheinungsbild der modernen Konsumgesellschaft, zunächst als Pressmasse, seit den 50er Jahren als Oberfläche, entscheidend mitgeprägt hat. Resopal, das in Westdeutschland zum Gattungsbegriff geworden ist und in Ostdeutschland als Sprelacart weiterfirmierte, erweist sich heute erneut als moderner Werkstoff, weil auf seiner Oberfläche das postmoderne Verwirrspiel mit der Wahrnehmung inszeniert werden kann. |
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