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Chemie-Geschichte

Humboldt, Alexander Freiherr von
(1769-1859)

Kurzbiografie

Kaufmann, Naturforscher
14.01.1769 (Berlin) - 06.05.1859 (Berlin)
Wirkungsorte: Berlin, Freiberg/Sa., Kuba, Mexiko, Paris, Peru, Russland

Humboldt leistete Bedeutendes in allen Zweigen der Naturwissen­schaften. Er erkannte, dass verschiedene chemische Verbindungen die gleiche Zusammensetzung haben und konnte bereits 1791 den Kohlendioxidgehalt der Luft in Bergwerken bestimmen. Humboldt wies auf die Bedeutung des Phosphors als Feuermittel im Bergbau hin und zeigte damit den Weg zur Herstellung von Zündhölzern auf.

Zusammen mit J.-L. Gay-Lussac (1778-1850) erkannte er, dass die Volumina der miteinander reagierenden Gasmengen Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältnis einfacher rationaler Volumenverhältnisse stehen (2:1).

Aus Mexiko brachte Humboldt das vanadiumhaltige Braunbleierz Zimapan mit und beschäftigte sich mit der Zerlegung von Kochsalz durch Bleiglätte. Er erkannte die Existenz von Harnsäure in Guano und gilt als der Begründer der modernen Geowissenschaften in Russland.

Humboldt studierte Kameralistik (Finanz-, Wirtschafts- und Verwal­tungskunde) in Frankfurt/O. und Göttingen. 1790 besuchte er die Handelsakademie in Hamburg und 1791 studierte er an der Berg­akademie Freiberg. 1792 wurde er Assessor und Oberbergrat des Preußischen Bergdienstes.

Humboldt unternahm viele Studienreisen in Mittel- und Südamerika und lebte und forschte lange Zeit in Paris. 1827 kehrte er nach Berlin zurück und hielt Vorlesungen über Physikalische Geografie. Er war der Bruder von W. v. Humboldt (1767-1835), dem Gründer der Berliner Universität, die heute nach beiden Brüdern Humboldt-Universität zu Berlin heißt.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


Biografische Notizen

  • Friedrich Wilhelm Heinrich A l e x a n d e r von Humboldt
  • Sohn des preußischen Offiziers Alexander Georg v. Humboldt (1720-1779), der wegen seiner Verdienste im Siebenjährigen Krieg zum Kammerherrn der Kronprinzessin (später König Friedrich Wilhelm II.) ernannt wurde, und der Marie Eliza­beth Colomb, verw. von Holwede (1741-1796), Tochter einer wohl­habenden Hugenottenfamilie
  • jüngerer Bruder von Wilhelm v. Humboldt (1767-1835), Sprach­wissenschaftler und Bildungsreformer
  • 1787-88 Studium in Frankfurt/O.
  • 1789-90 Studium an der Universität Göttingen, mit mehreren Studienreisen
  • 1790-91 Studien an der Handelsakademie von Johann Georg Büsch (1728-1800) in Hamburg
  • 1791-92 Studium an der Bergakademie Freiberg in Sachsen (heute Technische Universität Bergakademie Freiberg)
  • 1792-96 im preußischen Staatsdienst im Bergdepartement unter dem Etats-, Kriegs- und dirigierenden Minister und Ober­berghauptmann Heinitz; schneller Aufstieg
  • nach dem Tod seiner Mutter finanziell unabhängiger scheidet Humboldt 1796 aus dem Staatsdienst aus und widmet sich seinen Naturstudien
  • 1799-1804 Humboldts berühmte Amerika-Reise, Auswertung zunächst in Paris
  • nach über 9 Jahren trifft Humboldt am 16.11.1805 wieder in Berlin ein; per königl. Kabinettsordre erhält er eine jährliche Pension, darunter auch von der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, als deren neues Mitglied er am 21.11. seine Antitts­vorlesung hält
  • 1807-1827 hat Humboldt seinen festen Wohnsitz wieder in Paris; Herausgabe seiner umfangreichen Reiseberichte
  • im Sommer 1810 lehnt Humboldt den Vorschlag Hardenbergs (1750-1822, preußischer Staatskanzler) ab, Nachfolger seines Bruders Wilhelm Humboldt als preußischer "Minister der Kultur und Wissenschaften" zu werden
  • um 1820 plant Humboldt eine Asienreise ( Indien und Persien), die aber so nie verwirklicht wird, dabei sollte ihn u.a. Johann Jacob Baeyer, Vater von Adolf v. Baeyer begleiten
  • ab 1823 hält sich Humboldt wieder öfter in Berlin auf
  • 1824 lernt er in Paris J. Liebig kennen, den er später fördert
  • 1827 siedelt Humboldt ständig von Paris nach Berlin über, er kehrt aber öfters nach Paris zurück, mehrfach im diplomtischen Auftrag des preußischen Königs
  • am 05.08.1827 unternimmt Humboldt mit dem Chemiker J. J. Berzelius während dessen 14tägigen Berlinbesuchs eine Exkursion in die Kalkbrüche von Rüdersdorf (östlich von Berlin); beide lernten sich schon 1818 in Paris kennen
  • 1829 Humboldts über achtmonatige Asien-Exkursion, u.a. mit Gustav Rose, zu dem er auch familiäre Beziehungen unterhält
  • 1833 nimmt Humboldt an einem Kolleg und Experimenten des Chemikers E. Mitscherlich an der Berliner Universität teil
  • 1835 stirbt am 8. April sein Bruder Wilhelm in Tegel (Berlin-)
  • ab 1839 fördert Humboldt die Nutzung der noch neuen photographischen Möglichkeiten auf Forschungsreisen
  • 1859 stirbt am 6. Mai Alexander v. Humboldt im hohen Alter von 90 Jahren in Berlin; das Familien-Grab befindet sich im Schlosspark Tegel am Stammsitz der Humboldts

Quellen:

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Literaturhinweise (Auswahl)

  • Plewe, Ernst: Humboldt, Alexander von, in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 33-43 [Online-Version]
  • ALEXANDER VON HUMBOLDT. Chronologische Übersicht über wichtige Daten seines Lebens. Bearbeitet von Kurt-R. Biermann, Ilse Jahn und Fritz G. Lange. 2., vermehrte u. berichtigte Auflage, bearbeitet von Kurt-R. Biermann unter Mitwirkung von Margot Faak und Peter Honigmann. Berlin: Akademie-Verlag 1983 (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. Bd. 1). Als Alexander von Humboldt Chronologie auf der Website der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu finden.

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Humboldt, Alexander Freiherr von (1769-1859)
       
   
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Diese Seite wurde erstellt am 20.01.2007