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Chemie-Geschichte

Ehrlich, Paul

Kurzbiografie

Nobelpreis für Medizin 1908
Bakteriologe
14.03.1854 (Strehlen) - 20.08.1915 (Bad Homburg)
Wirkungsorte: Berlin, Leipzig

Ehrlich fand 1892 ein sehr wirkungsvolles Diphtherie-Antitoxin und ab 1899 entwickelte er seine Therapeutika-Theorie, die ihn zum Begrün­der der Chemotherapie machte. 1908 erhielt er für seine Serumthe­rapie den Nobelpreis für Medizin. Seine Untersuchungen an selektiv anfärbenden künstlichen Farbstoffen bildeten die Basis der von ihm entwickelten Chemotherapie. In dem Azofarbstoff Trypanrot fand er ein Mittel gegen Trypanosomen, die Erreger der Schlafkrankheit. Durch systematische Variation der chemischen Struktur, vor allem durch den chemischen Einbau von Arsen, entdeckte er im Salvarsan ein Mittel gegen die Erreger der Syphilis. Trypanrot und Salvarson markierten den Beginn der Chemotherapie.

Das Medizinstudium führte Ehrlich 1872-1878 an die Universitäten Breslau, Straßburg, Freiburg/Br. und Leipzig. Nach der Promotion in Leipzig 1878 entwickelte er selektive Anfärbeverfahren für Zellen und Bakterien. Anfänglich war er als Arzt tätig, ab 1884 wirkte er als Professor an der Berliner Charité. 1885 erschien seine Arbeit Das Sauerstoff-Bedürfnis des Organismus. Nach seiner Habilitation zum Redoxverhalten von Indophenol- und Alizarinblau im lebenden Organismus wurde er 1887 Privatdozent für Innere Medizin an der Berliner Universität. Ab 1890 arbeitete er als Professor in Berlin.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Ehrlich, Paul (1854-1915)
Ehrlich, Paul
(1854-1915)

Ehrlich, Paul (1854-1915) auf dem 200-DM-Schein
Paul-Ehrlich-Porträt
auf dem ehemaligen
200-DM-Schein

 

Biografische Notizen

  • 1854 - (14.03.) Paul Ehrlich wird in Strehlen bei Breslau in Schlesien geboren
  • 1864-72 - Gymnasiums in Breslau
  • 1872-77 - Medizinstudium an den Universitäten in Breslau, Straßburg, Freiburg und Leipzig
  • 1878 - Promotion in Leipzig: "Beiträge zur Theorie und Praxis der histologischen Färbung"
  • 1878-87 - Berliner Charité, Assistenzarzt, später Oberarzt, ar­beitet als experimenteller Hämatologe, zahlreiche Veröffent­lichungen
  • 1882 - Beginn der Arbeit mit Robert Koch (1843-1910), entwickelt den ersten Direktnachweises von Mykobakterien
  • 1884 - Hochzeit mit Hedwig Pincus, Tochter eines schlesischen Industriellen, bekommen die Töchter Stephanie und Marianne
  • 1884 - außerplanmäßige Professur
  • 1887 - Privatdozent für innere Medizin an der Universität Berlin; Habilitation mit "Das Sauerstoffbedürfnis des Organismus. Eine farbenanalytische Studie" im Fach Innere Medizin
  • 1888-90 - Erholungsaufenthalt in Ägypten (Lungentuberkulose)
  • 1890 - Einrichtung eines kleinen Privatlaboratoriums in der Steglitzer Straße in Berlin
  • 1890-96 - Mitarbeiter von R. Koch am neugegründeten Institut für Infektionskrankheiten (heute: Robert-Koch-Institut), damals in einem ehem. Wohnhaus ("Triangel") neben der Charité, Ehrlich beginnt mit der Immunitätsforschung, Zusammenarbeit mit E.v. Behring (Begründer der Serumtherapie)
  • 1895 - Ehrlich übernimmt die Kontrolle der Arbeit am Diphtherie­serum
  • 1896 - Berufung zum Leiter des neu geschaffenen "Königlichen Instituts für Serumprüfung und Serumforschung" in Steglitz bei Berlin, Entwicklung von Grundprinzipien staatlicher Arzneimittel­kontrolle (Vorläufer des Paul-Ehrlich-Instituts, Bundesamt für Sera und Impfstoffe in Langen bei Frankfurt/M. )
  • 1897 - Artikel über die Wertbestimmung des Diphtherieserums, darin wird erstmals die Seitenkettentheorie dargestellt
  • 1899 - Umzug des Berliner Instituts nach Frankfurt/M., Leitung des jetzt "Königlichen Institutes für experimentelle Therapie"
  • 1901 - Beginn der Krebsforschung
  • 1902 - Einrichtung einer Abteilung für Krebsforschung auf eigene Kosten
  • 1903 - Auszeichnung mit der preußischen Großen Goldenen Medaille für Wissenschaft
  • 1904 - ordentlicher Honorarprofessor der Universität Göttingen, Ehrendoktorwürde der Universität Chicago; Beginn der Arbeiten zur experimentellen Chemotherapie
  • 1906 - am Frankfurter Institut wird das Georg-Speyer-Haus für Chemotherapie mit Hilfe von Stiftungsgeldern gegründet; Zusam­menarbeit mit den Firmen Farbwerke Hoechst und Cassella Farbenfabrik
  • 1907 - Ernennung zum "Geheimen Obermedizinalrat", Ehren­doktorwürde von Oxford
  • 1908 - Nobelpreis für Medizin für "unvergängliche Verdienste um die medizinische und biologische Forschung, namentlich um die Wertbestimmung der Serumpräparate", gemeinsam mit Elia Metschnikow, dem Entdecker der Phagozytose
  • 1909 - Salvarsan, ein Mittel zur Behandlung von Syphilis, wird mit Sachahiro Hata (1873-1938), Ehrlichs japan. Mitarbeiter im Labor, entdeckt
  • 1910 - Beginn der Chemotherapie von Syphilis mit Salvarsan; fachliche Kritik an dem Heilmittel wird mit antisemitischen Angriffen gegen Ehrlich verbunden
  • 1911 - Ernennung zum "Wirklichen Geheimen Rat" mit dem Prädikat Exzellenz (höchste zivile Auszeichnung des preuß. Staates)
  • 1912 - Ehrenbürgerwürde von Frankfurt/M. und seiner Geburtsstadt Strehlen
  • 1914 - Ordinarius an der neuen Frankfurter Universität; kurz nach Kriegsbeginn unterzeichnet Ehrlich den nationalistischen "Aufruf an die Kulturwelt"
  • 1915 - (20.08.) Paul Ehrlich stirbt mit 61 Jahren in Bad Homburg nach schwerer Krankheit, Beisetzung auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße in Frankfurt/M.
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Quellen (genutzt)

Literatur

  • Bäumler, E.: Paul Ehrlich - Forscher für das Leben, Frankfurt/M. 1989
  • Doerr, Hans Wilhelm: Das Konzept der Immunabwehr von Paul Ehrlich, in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 1996, 121, S. 958–61
  • Kruif, Paul de: Mikrobenjäger, Zürich 1926
  • Siefert, Gerhardt: Porträt des Arztes, Professor Dr. med. Paul Ehrlich, in: Das Ärztliche Laboratorium, Heft 8, 1964, S. 262-263
     
  • Eine Sammlung aller Publikationen Paul Ehrlichs befindet sich auf der Website des Paul-Ehrlich-Instituts. Die einzelnen Texte sind als PDF-Dokumente nutzbar.
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Diese Seite wurde erstellt am 1.08.2007