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Chemie-Geschichte

Binz, Arthur Heinrich

Kurzbiografie

Chemiker und Hochschullehrer
12.11.1868 (Bonn) - 25.01.1943 (Berlin)
Wirkungsorte: Berlin, Frankfurt/M.

Binz synthetisierte ab 1921 Iod-, Arsen- und Antimonderivate von Pyridinverbindungen und untersuchte ihre chemotherapeutische Wirksamkeit. 1927 entwickelte er ein neues Verfahren zur Herstellung von 3-Aminopyridin durch katalytische Reduktion von 6-Chlor-3-nitropyridin. 1929 synthetisierte er das Natriumsalz der 5-Iod-2-pyridon-N-essigsäure, das unter dem Namen Uroselectan als Röntgenkontrastmittel für Nieren- und Harnwege eingesetzt wurde.

Binz studierte in Bonn und Göttingen, wo er 1894 promovierte. 1894-1897 arbeitete er als Industriechemiker in deutschen und englischen Kattundruckereien. 1900 habilitierte er sich in Bonn für Technische Chemie. 1906 folgte er dem Ruf als Professor an die Handelshoch­schule nach Berlin. 1918 wurde er Leiter der Chemischen Abteilung des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt/M., bevor er 1921 als Professor und Direktor des Chemischen Instituts der Landwirtschaft­lichen Hochschule Berlin berufen wurde. Binz war Hauptschriftleiter der Zeitschrift für angewandte Chemie.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1868 - (12.11.) Arthur Heinrich Binz wird in Bonn als Sohn des Pharmakologen und Medizinhistorikers Carl Binz und dessen Ehefrau Harriet Emily Schwabe geboren
  • Binz besucht das Gymnasium in Bonn und das Owens College in Manchester
  • Studium der Chemie an den Universitäten in Bonn und Leipzig
  • 1893 - Promotion "Über das optische Drehvermögen homologer und isomerer Terpenderivate und über neue Abkömmlinge" bei Otto Wallach in Göttingen
  • 1894-97 - Chemiker in der Kattunfabrik Rolffs & Co.* in Siegfeld bei Siegburg/NRW
  • ab 1897 - Schwabe & Co. in Manchester (Firma seines Großva­ters)
  • 1899 - Habilitation für Technische Chemie in Bonn
  • 1901 - Hochzeit mit der Schriftstellerin Juanita Reutlinger aus Paris, die einer erfolgreichen Fotografenfamilie entstammt; sie bekommmen 2 Töchter
  • 1903 - in Frankfurt/M. Geburt der Tochter Juanita (als Tita Binz bekannte Fotografin)
  • 1906 - Dozent an der Handelshochschule Berlin
  • 1911-13 - Rektor dieser Hochschule
  • 1918 - Leitung der Chemischen Abteilung des Chemothera­peutischen Forschungsinstituts Georg-Speyer-Haus in Frankfurt/M. (erster Direktor 1906: Paul Ehrlich)
  • 1921 - Direktor des Chemischen Instituts der Landwirtschaft­lichen Hochschule Berlin
  • ab 1921 - Binz synthetisiert verschidene Derivate von Pyridin­verbindungen, die er auf ihre chemotherapeutische Wirksam­keit untersuchte
  • 1922-33 - Herausgeber der Zeitschrift für angewandte Chemie
  • Neuherausgabe des Encyklopädischen Handbuchs der techni­schen Chemie von Muspratt
  • 1927 - Binz entwickelt ein neues Verfahren zur Herstellung von 3-Aminopyridin
  • 1928 - anlässlich seines 60. Geburtstages Ehrenmitglied der American Urological Association
  • 1929 - Dr. ing. h.c. der Universität Karlsruhe
  • 1929 - Binz synthetisiert auf der Suche nach einem Syphilis-Heilmittel zufällig das erste intravenöse Urographikum "Selec­tan", ein radioaktives Kontrastmittel, später als "Uroselectan" vertrieben
  • 1931-33 - Vizepräsident der Deutschen Chemischen Gesell­schaft
  • 1943 - (25.01.) Binz stirbt in Berlin, sein Grab liegt auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf (westlicher Teil, Trinitatis, Gartenblock V, Gartenstelle 221)
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Quellen (genutzt)

Literatur

  • Binz, Arthur Heinrich: Über das optische Drehvermögen homologer und isomerer Terpenderivate und über neue Abkömmlinge, Berlin 1893
  • ders.: Die Mission der Teerfarben-Industrie. Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, Handelshochschule Berlin, Festrede in der Handelshochschule Berlin am 28.10.1911, Berlin 1912
  • ders.: Chemische Industrie und Volksernährung. Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, Handels-Hochschule Berlin, Festrede von A. Binz, Berlin 1913
  • ders.: Die chemische Industrie und der Krieg, Berlin 1915
  • ders.: Das Studium der Chemie. Eine Berufsberatung, insbeson­dere auch für kriegsbeschädigte Offiziere. Im Auftr. d. Vereins Deutscher Chemiker, Leipzig, 1916
  • ders.: Kohle und Eisen, Leipzig, 1919²
  • ders.: Der Kampf der Völker um die Industrie, in: Zeitschrift f. angewandte Chemie. 1924, Nr 10
  • ders.: Chemische Technologie, Berlin 1925
  • ders.: Chemisches Praktikum für Anfänger mit Berücksichtigung der Technologie, Berlin 1926²
  • ders.: Edelmetalle. Ihr Fluch und ihr Segen, Berlin 1939
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Diese Seite wurde erstellt am 19.12.2008