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Chemie-Geschichte

Jacobsen, Oscar

Kurzbiografie

Chemiker
25.06.1840 (Ahrensburg) - 24.08. 1889 (Rostock)
Wirkungsorte: Kiel, Rostock

Jacobsen nahm 1871/72 an der Pomerania-Expedition in der Nord- und Ostsee teil, wo er insbesondere Meerwasseranalysen durchführte. Sein Hauptarbeitsgebiet waren aber die Steinkohlenteer-Kohlenwasserstoffe im Siedebereich bis 200°C. Er erarbeitete Trenn- und Reinigungsmethoden und stellte viele der enthaltenen Homologe und Isomere erstmals rein dar.

1886 entdeckte er die nach ihm benannte Umlagerung von aromatischen Alkyl- und Halogenverbindungen unter dem Einfluss konzentrierter Schwefelsäure. Seinen Bemühungen ist im Wesentlichen die Übernahme eines für die damaligen Verhältnisse modern eingerichteten Gebäudes für das Chemische Institut der Rostocker Universität zu danken.

Nach Abschluss einer Apothekerlehre hatte Jacobsen in Kiel studiert, wo er 1868 promovierte und sich 1871 habilitierte. 1873 berief man ihn als Professor für Chemie und Pharmazie an die Universität Rostock.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1840 (25.06.) Georg Oscar Friedrich Jacobsen wird in Ahrensburg in Holstein als Sohn des Apothekers Peter Friedrich Jacobsen (1808-1889) geboren
  • Besuch einer Privatschule in seiner Geburtsstadt
  • ab 1856 Lehre in mehreren Apotheken in Heide (Holstein) und Zwickau
  • ab 1864 Studium der Pharmazie und Chemie in Kiel
  • 1865 Staatsexamen als Apotheker in Kiel
  • ab 1865 Assistent bzw. Vollassistent am Chemischen Laboratorium
  • 1868 Promotion mit einer Arbeit zur organischen Chemie an der Universität Kiel, anschleißend Habilitation
  • ab 1869 Privatdozent an der Universität Kiel
  • 1871 und 1872 zwei Forschungsreisen auf S.M. Aviso Pommerania zur Untersuchung der Ost- und Nordsee, als Erster systematische Untersuchungen des CO2-Gehaltes der Nordsee
  • 1873-89 ord. Professor der Chemie und Pharmazie an der Universität Rostock
  • 1877/78 Rektor
  • Schwerpunkte: Untersuchung der Verbindungen im Steinkohlen­teer, der durch die industrielle Verkokung der Kohle als Nebenprodukt anfiel; Phenol- und Sulfonsäurederivate
  • 1888 durch seine Bemühungen um ein größeres chemisches Labor konnte das Chemische Institut der Universität Rostock in die Buchbinderstraße umziehen
  • Jacobsen war verheiratet mit Marie Jacobsen, geb. Karsten, Tochter (oder Nichte) des Rostocker Professors für Mathematik und Mineralogie Hermann Karsten (1809-1877); dessen Bruder Gustav Karsten (1820-1900) hatte Jacobsen Anfang der 1870er für die Forschungsreisen auf der Ost- und Nordsee gewonnen
     
  • 1889 Infolge einer Typhuserkrankung verstarb Jacobsen am 24. August mit nur 49 Jahren
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Jacobsen, Oscar (1840-1889)
Jacobsen, Oscar
(1840-1889)

 

Quellen (genutzt)

Literatur (Auswahl)

  • Jacobsen, Oscar: Ueber die Sulfosäuren der isomeren Kohlenwasserstoffe. In: Liebigs Annalen 146 (1868), S. 85-107
  • Jacobsen, Oscar: Untersuchung der Fleischflüssigkeit von Phocaena communis. In: Liebigs Annalen 157 (1871), S. 227-232
  • Jacobsen, Oscar: Ueber die Chlorsubstitutionsproducte des Aethers. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 4 (1. 1871), S. 215-218
  • Jacobsen, Oscar: Ueber die Luft des Meerwassers. In: Jahresbericht der Commission zur Wissenschaftlichen Untersuchung der Deutschen Meere in Kiel. Bd. 2/3. Berlin 1872/73, S. 43-58
  • Jacobsen, Oscar: Untersuchung menschlischer Galle. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 6 (2. 1873), S. 1026-1029
  • Jacobsen, Oscar: Condensation höherer Ketone. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 7 (2. 1874), S. 1430-1436
  • Jacobsen, Oscar: Synthese des Cumols. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 8 (2. 1875), S. 1260-1261
  • Jacobsen, Oscar: Ueber propylhaltige Homologe des Mesitylens. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 8 (2. 1875), S. 1258-1260
  • Jacobsen, Oscar: Ueber die Trimethylbenzole des Steinkohlen­theeröls und ihre Trennung. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 9 (1. 1876), S. 256-258
  • Jacobsen, Oscar: Ueber die Bestandtheile des Steinkohlen­theercumols und ihre Trennung. In: Liebigs Annalen 184 (1877), S. 179-205
  • Jacobsen, Oscar: Beiträge zur Chemie des Meerwassers. 1878
  • Jacobsen, Oscar: Ueber die Producte des Schmelzens von mesitylenschwefelsaurem Kalium mit Kaliumhydroxyd. In Liebigs Annalen 195 (1879), S. 265-292
  • ...
    Überblick unter: Verbundzentrale des GBV - Nationallizenzen
     
  • Matthäus, Wolfgang: Oscar Jacobsen (1840-1889) - der erste deutsche Meereschemiker, in: Historisch-Meereskundliches Jahrbuch, Band 16, Deutsches Meeresmuseum, Stralsund 2010.
  • Matthäus, Wolfgang: Germany and the investigation of the Baltic Sea hydrography during the 19th and early 20th century. In: Meereswissenschaftliche Berichte MARINE SCIENCE REPORTS No. 83, Warnemünde
  • 2010, S. 22-34
  • Sarich, Wolfgang: Oscar Jacobsen - Ein Wegbereiter der Synthesechemie an der Rostocker Universität, Universität Rostock, 1985.
  • Schott, Günter: Zur Geschichte der Chemie an der Universität Rostock (bis 1945), in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock, Math.-Nat. Reihe, 18 (1969) 981-1017. 
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Diese Seite wurde erstellt am 04.06.2015